Herbert Lange "Erlebnisse passieren nicht, man muss sie suchen!"
Resonanzen in Farbe & Schwarz-Grau
02. Februar bis 17. März 2023
Herbert Lange (1920–2001)
Sein Credo: Aus der Phantasie heraus zu malen, liegt mir nicht.
Intensiv widmete er sich sein ganzes Leben lang Naturstudien. Wahrzunehmen, zu beobachten und Eindrücke, Erlebtes, Gefühltes mittels verschiedener bildkünstlerischer Gestaltungsmittel wiederzugeben, war ihm Leidenschaft.
Seine Ansicht: Erlebnisse passieren nicht, man muss sie suchen!
Doch ist das wirklich so? Überkommen die nicht eigentlich Einen? Sehen, hören, schnuppern, fühlen, tasten … manchmal ganz schön überwältigend! Welch ein Privileg, wenn man fähig ist, das Wahrgenommene ausdrücken zu können. Herbert Lange hatte sein Talent und sein Können genutzt, sein Erlebtes und Gefühltes mit Pinsel und Farben auf das, was als Mal- und Zeichnungsgrund ihm in die Finger kam, wiederzugeben, ebenso mit Feder und Tusche, Nadel und Ätzung, Messer und Holz u. a. auf Holz und Linoleum, mit Kaltnadel auf diverse Materialien, ebenso mit Hammer und Stichel auf Alu und Kupfer. Seine Sujets spiegeln das Leben in seiner Vielfalt wie auch in seinen Sehnsüchten wider - und klammerten (leider) infolge kunst- und kulturpolitischer Debatten vieles daraus aus. Sein Wissen und Können vermittelte er uneigennützig Jedem, der sich ausprobieren wollte.
Die Ausstellung präsentiert frühe, spätere und letzte Werke aus dem umfangreichen bildkünstlerischen Schaffen von Herbert Lange.
aufgewachsen:
in der Nachkriegszeit des Ersten Weltkrieges, Schlosserlehre
erwachsen geworden:
im Zweiten Weltkrieg, wehrmachtsverpflichtet als Feuerwerker, Kriegsgefangenschaft
Aufbruch in die selbstgewählte Zukunft:
unmittelbar nach dem Krieg Studium der Malerei und Grafik an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule in Halle bei Erwin Hahs, danach Assistent an der Burg, Gründung und Leitung des ersten Malzirkels in der damaligen SBZ in den Leuna-Werken
Sich behaupten, sich beweisen in der Gegenwart:
Gründungs- und langjähriger Direktor der Fachschule für angewandte Kunst in Schneeberg/Erzg.,
Mitbegründer der Zentralen Arbeitsgruppe „bildkünstlerisches Volksschaffens“ im Verband Bildender Künstler der DDR, nach 15 Jahren Schneeberg Wechsel zur Fachschule für Werbung und Gestaltung in Potsdam, für zwei Jahre Chefrestaurator in den staatlichen Schlössern und Gärten Potsdam-Sanssouci, Hinwendung auch zur baugebundenen Kunst
Altersdasein im Unruhestand:
Maler und Grafiker, Restaurator, Heimatforscher, Buchautor